Die These von der #Verdrängungsgesellschaft bezieht sich übrigens nicht nur aufs Klima: sie erklärt unser Verhalten in *allen* nicht lösbaren und uns mit Schuld und Scham erfüllenden politischen Fragen.
Folge 2: #Migration.
Ein Text zu #fortresseurope
Jedes Bisschen kapitalistischer Produktion, jedes Bisschen Konsum-im-Kapitalismus, vor allem im globalen Norden, geht einher mit einer gewissen Menge, einem Quantum an Gewalt, Ausbeutung und Unterdrückung. Dieses Quantum wird zu erheblichen Teilen externalisiert, d.h., in andere Bereiche der Welt exportiert. Diese Externalisierung wiederum produziert ein ihr genau entsprechendes Quantum Schuld, die dann wiederum verdrängt werden muss.
Gelegentlich nimmt diese Schuld sogar konkrete Form an, in der Form der “ökonomischen Migrantin”, die also nicht aus “legitimen”,
... mehr anzeigenDie These von der #Verdrängungsgesellschaft bezieht sich übrigens nicht nur aufs Klima: sie erklärt unser Verhalten in *allen* nicht lösbaren und uns mit Schuld und Scham erfüllenden politischen Fragen.
Folge 2: #Migration.
Ein Text zu #fortresseurope
Jedes Bisschen kapitalistischer Produktion, jedes Bisschen Konsum-im-Kapitalismus, vor allem im globalen Norden, geht einher mit einer gewissen Menge, einem Quantum an Gewalt, Ausbeutung und Unterdrückung. Dieses Quantum wird zu erheblichen Teilen externalisiert, d.h., in andere Bereiche der Welt exportiert. Diese Externalisierung wiederum produziert ein ihr genau entsprechendes Quantum Schuld, die dann wiederum verdrängt werden muss.
Gelegentlich nimmt diese Schuld sogar konkrete Form an, in der Form der “ökonomischen Migrantin”, die also nicht aus “legitimen”, “politischen” Fluchtgründen in den liberalreichen Norden flüchtet, sondern aus niederen, ökonomischen Beweggründen, wie dem Wunsch, überleben zu wollen, vielleicht nicht bettelarm zu sein und sogar ein paar angenehme Zukunftsperspektiven zu haben. Was geschieht mit dieser Migrantin? Sie wird, erstens, moralisch “verdrängt”, genau durch die eben durchgeführte intellektuelle Operation: Sie ist eine “ökonomische Migrantin”, d.h., sie kann ignoriert werden; sie wird, zweitens, physisch “abgedrängt”: das sind die berüchtigten “Pushbacks” im Mittelmeer, sie sind die brutale Reaktion eines rassistischen und amoralischen globalen Nordens, einer Festung Europa, die die Chuzpe hat, sich die eigene Zerstörung des Rests der Welt, die Sintflut neben sich, auch noch schönzureden: “Sintflut? Welche Sintflut? Uns geht's doch gut.”
Grenzen, Mauern, Zäune... die werden in der Zukunft der reichen Welt keine “antifaschistischen Schutzwälle” (so nannte die DDR-Führung das, was der Rest der Welt als “die Mauer” kannte), sie werden anti-migrantische Schutzwälle sein, welche immer höher werden müssen, um die “Rückkehr des Verdrängten” (oder auch: die Rückkehr der Abgedrängten) zu verhindern. Denn Verdrängtes
verschwindet nicht, sondern bricht sich immer wieder eine Bahn zurück in unsere Köpfe, in "der Wiederkehr des Verdrängten", "als Ausdruck der Tendenz des Verdrängten, sich in Form von Symptomen, Träumen oder Fehlleistungen wieder geltend zu machen."
steadyhq.com/de/friedlichesabo…
Die Klimabewegung stellt die Re-Internalisierung der externalisierten Gewalt dar, die die Stabilität unserer Profite und Alltage über die Stabilität des Klimas stellt.
Steady