Dauerhafter Fingerabdruck im Netz:
Das Regierungsprogramm sieht vor, jedem Internetanschluss eine feste IPv6-Adresse zuzuweisen. Das bedeutet: Eine eindeutig an eine Person zugewiesene , womöglich lebenslange Identifikationsnummer für jede Online-Aktivität.
Mit VPN/Tor/Proxyserver für Kriminelle - die man laut Reg.programm so identifizieren will - aber umgehbar.
Von @roland :
digisociety.ngo/2025/03/04/dau…
#Österreich #atpol #autpol #IPv6 #Überwachung #Netzpolitik
Dauerhafter Fingerabdruck im Netz: Das Koalitionspapier und seine Tücken - Digital Society
Die österreichische Regierung plant eine fixe IPv6-Zuordnung, die Cyberkriminalität bekämpfen soll – doch sie könnte auch die Privatsphäre massiv gefährden.Roland Giersig (Digital Society)
leckse
Als Antwort auf Niko Trimmel • • •Die Interpretation, dass IPv6-Adressen aufgrund dieser Forderung statisch vergeben werden müssen und nicht dynamisch aus einem Pool vergeben werden können, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.
Das Problem, das Sicherheitsbehörden und Gerichte mit IPv4 haben, ergibt sich daraus, dass der IPv4-Adressraum bereits erschöpft ist und Provider daher genötigt sind, mehreren Anschlüssen die gleiche (öffentliche) Nummer zu vergeben (CG-NAT). »Schon heute können Behörden über die Internetprovider ermitteln, welcher Anschluss hinter einer IP-Adresse steckt« ist daher bei IPv4 oft nicht der Fall.
Roland Giersig
Als Antwort auf leckse • • •@leckse
Ja. Jein. Man braucht zur IPV4 Adresse noch den Port als identifizierendes Merkmal, um beim ISP den tatsächlichen Account erfragen zu können.
Und ja, im Koalitionspapier steht nichts von statischen Adressen. Aber wollen wir wetten, dass es in der Gesetzesvorlage dann stehen wird?
@nitrml
leckse
Als Antwort auf Roland Giersig • • •Ja, bräuchte man. Die verwendeten Portnummern loggt in aller Regel aber niemand mit. Die IP-Nummern hingegen schon. Also was soll überhaupt das Motiv der Koalition sein, Nummern statisch zu vergeben?
Ermittlungsbehörden beklagen seit vielen Jahren, dass sie Tatverdächtige wegen CG-NAT nicht ermitteln können und das war sicher Teil der Verhandlungen. Ich vermute mal, bei dieser Sache waren sich die Parteien uneinig und man hat daher festgelegt, dass es ausreicht, dass wir endlich mal Internet nach Stand der Technik bekommen.