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"Wie wär's denn mit Commodore statt Christiane", scherzte meine WG-Mitbewohnerin damals, als es mit der großen Liebe bei mir nicht so recht klappen wollte. Doch mit Computern hatte ich zu der Zeit auch noch nichts am Hut, da war ich noch zu sehr der reine Geisteswissenschaftler. 40 Jahre ist das jetzt her. Doch da schon gründete sich das "Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung" (#FifF), das ihr natürlich auch im #Fediverse findet, nämlich unter @fiff_de
Netzpolitik hat zwei FifFler zum 40jährigen Bestehen des Vereins interviewt. Hintergründe zum FifF, und ein paar Gedanken, über die man mal nachdenken könnte:
netzpolitik.org/2024/40-jahre-…
Als Antwort auf Stefan Münz

Danke für den Hinweis, da folge ich doch gleich mal gern ❤️

@fiff_de

Dieser Beitrag wurde bearbeitet. (5 Monate her)
Als Antwort auf Stefan Münz

Ich hingegen kann mit Geisteswissenschaften wenig anfangen, aber dafür mit Natur- und Ingenieurswissenschaften. Und ich als Randphänomen der radikalen Linken (war halt schon immer Anarchist) finde es immer wieder erschreckend, wie wenig Ahnung von den physischen Grundlagen allen Weltgeschehens viele Linke haben. Das macht anfällig für Narrative, die an der realen Welt vorbeigehen und pures Wunschdenken sind.
Als Antwort auf Lord Caramac the Clueless, KSC

@LordCaramac Deine Beobachtungen und Erfahrungen, was mangelndes Verständnis für physische Zusammenhänge betrifft, nehme ich dir gerne ab. Allerdings solltest du der Versuchung widerstehen, "Geisteswissenschaften" in einen Topf mit Esoterik zu schmeißen. In anerkannten geisteswissenschaftlichen Fächern wird ebenfalls diszipliniert wissenschaftlich und methodisch gearbeitet. Vieles ist da natürlich unschärfer, weniger lässt sich auf Formeln reduzieren. Man muss das nicht lieben. Aber man kann es respektieren - auch als Naturwissenschaftler.
@fiff_de
Als Antwort auf Stefan Münz

Was mich allerdings nervt, ist die Tatsache, daß man in den Geisteswissenschaften oft Lehrmeinungen findet, die mit dem aktuellen Stand der Naturwissenschaften nicht kompatibel sind. Da werden Dinge als wahr angenommen, welche aus naturwissenschaftlicher Sicht unmöglich sind und dem Stand des frühen 20. Jahrhunderts entsprechen, komplett veraltet. Beispielsweise Willensfreiheit -- gibt es einfach nicht, kann es nicht geben, neurowissenschaftlich widerlegt.
Als Antwort auf Lord Caramac the Clueless, KSC

Ich persönlich finde Geisteswissenschaften einfach nur langweilig, da passiert nicht genug, keine Experimente, keine Messungen...
Als Antwort auf Lord Caramac the Clueless, KSC

@LordCaramac Das liegt aber auch daran, dass du vieles ausblendest. Die Welt entwickelt sich nicht nur technisch weiter. So Sachen wie Demokratie, Menschenrechte und vieles mehr wurden nicht durch Technik erschaffen, sondern durch Ideen. Und viele dieser Ideen sind durch das aktive Auseinandersetzen mit anderen Ideen entstanden. Zu großen Teilen durchaus auf wissenschaftlichem Niveau. Wie gesagt, ist nicht jedermanns Sache und muss es auch nicht. Es genügt, wenn man über das Stadium des Naserümpfens über sogenannte "Orchideenwissenschaften" hinaus kommt.
@fiff_de
Als Antwort auf Stefan Münz

Ich sage nicht, daß da keine wichtigen Sachen passieren, aber dafür sind andere Leute zuständig, nicht ich. Ich finde eher neue Ergebnisse aus der Astronomie oder Hochenergieteilchenphysik interessant, oder wenn es etwas sein soll, was für das Leben auf diesem Planeten relevant ist, dann Ökologie oder Neurobiologie. Chemiker haben neulich gezeigt, daß Methantriol unter extremen Bedingungen stabil sein kann, finde ich unglaublich spannend, sowas.
Als Antwort auf Lord Caramac the Clueless, KSC

Ich kann mich unheimlich für Insekten oder Uhrwerke begeistern, für Computer oder für 3D-Drucker, für Mikroorganismen oder die Möglichkeiten und Grenzen der Analyse, Modellierung und Simulation komplexer Systeme. Und dann unterhalte ich mich mit einem marxistischen Politphilosophen, und der versteht überhaupt nichts von Komplexität, hat ein extrem mechanistisches Weltbild und versteht nicht, warum man nicht alles mit Technologie wieder reparieren kann.
Als Antwort auf Lord Caramac the Clueless, KSC

@LordCaramac Klingt echt lustig, wie du das erzählst. Nun kann ich deine persönlichen Erfahrungen mit marxistischen Philosophen nicht weiter beurteilen. Aber ich kann dir versichern, die Welt außerhalb des Forschungsgebiets der Naturwissenschaften hat noch mehr zu bieten hat als verknöcherte marxistische Philosophen, die alles mit einer handvoll Begriffe erklären wollen. Aus deinen Postings hier lese ich aber auch eine Art Rechtfertigungszwang. Warum denn? Fühlst du dich hier eingekreist von unwissenden Heilsgläubigen, die keine Ahnung von Tuten und Blasen haben?
@fiff_de
Als Antwort auf Stefan Münz

Ich fühle mich auch nicht hier eingekreist, ich habe nur IRL viel zuviel zu tun mit Leuten, die wandelnde Dunning-Krugers sind, aber sich für unglaublich gescheit halten, weil sie Magister in Geschichte und Philosophie haben. Die labern dann über Technologien der Zukunft irgendwelchen Stuß, der sich anhört wie ein Werbeprospekt von irgendeinem Startup, das Investoren anziehen will.
Als Antwort auf Lord Caramac the Clueless, KSC

Geisteswissenschaftler werden oft auch böse, wenn man sie darauf hinweist, daß die Neurowissenschaften gezeigt haben, daß der Wille nur eine Illusion ist, welche das Bewußtsein sich erschafft, und daß die Willensfreiheit ein Mythos ohne Substanz ist. Dann kommen sie an mit Kant und Moralphilosophie und sowas, aber was kann den die Natur dafür, wenn die Gedankengebäude, die irgendwer vor Jahrhunderten gebaut hat, einer naturwissenschaftlichen Untersuchung nicht standhalten?
Als Antwort auf Lord Caramac the Clueless, KSC

Wenn Naturwissenschaftler damit klarkommen müssen, daß irgendeine wichtige grundlegende Theorie empirisch widerlegt ist, bauen sie sich eine neue. Geisteswissenschaftler hingegen zweifeln die Widerlegung an und versuchen sie argumentativ anzugreifen.
Als Antwort auf Lord Caramac the Clueless, KSC

@LordCaramac Das halte ich für eine arge Vereinfachung. Prinzipiell ist das die empirische Vorgehensweise, ja. Aber die funktioniert in der Praxis in den Naturwissenschaften auch nicht so einfach wie "oh shit, jetzt hab ich 30 Jahre umsonst geforscht, dann geb ich mir halt die Kugel". Da gibt es ebenfalls oft erbitterte Richtungskämpfe.
@fiff_de
Als Antwort auf Stefan Münz

Ich sehe das hauptsächlich am Beispiel der Willensfreiheit. Warum ist es so schwer, einfach zu akzeptieren, daß der Wille nur eine Illusion ist, und daß das Bewußtsein für Analyse und Simulation zuständig ist, nicht für Handlungen und Entscheidungen?

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