Das Familienministerium hat mit Geld nach Fraunhofer geworfen für eine Lösung der Online-Altersverifikation.
Fraunhofer hat das Geld verbrannt und minderwertigen Scheiß geliefert.
Die Fraunhofer-Forscher verfolgten laut ihrer von Netzpolitik.org veröffentlichten Konzeptstudie vom Juli das Ziel, dass Nutzer ihr Alter im Internet nachweisen können, ohne ein Konto anlegen oder persönliche Daten preisgeben zu müssen. Ihre Lösung: Eine vertrauenswürdige Stelle soll über ein ausgeklügeltes Protokoll bestätigen, dass ein Anwender einer bestimmten Altersgruppe angehört, also etwa über 12, 16 oder 18 Jahre alt ist.
Diensteanbieter wie Betreiber sozialer Netzwerke oder von Erotik-Portalen erfahren nur diese sogenannte Alterskohorte. Die Vermittlungsinstanz wiederum erfährt nicht, für welchen Anbieter und welche Art von Dienst der Nutzer einen Altersnachweis benötigt.
Eine trusted third party ist genau, was man NICHT haben will bei solchen Protokollen. Du willst ja gerade nicht, dass irgendjemand (schon gar nicht irgendein verkacktes Ministerium!) sehen kann, welche Pornoseiten du aufzurufen versuchst.
Für das Problem gibt es seit den 1980ern eine Lösung, die auf David Chaums e-Cash zurückgeht: RSA Blind Signatures. Da ist dann keine Zuordnung möglich, selbst wenn das Ministerium mit allen Pornoanbietern gemeinsame Sache macht.
Aber das wäre ja auch das erste Mal, dass Fraunhofer für sein Geld gute Arbeit abliefert.
Die Eigenschaft, die man hier haben will, heißt Unlinkability.
Das oben beschriebene Protokoll kann auch nicht als ausgeklügelt bezeichnet werden, eher im Gegenteil. Da ist ja nicht mal Blockchain drin, oder Zero Knowledge Proofs!1!!
Liebe Politik: Hört doch mal bitte endlich auf, mit unseren Steuergeldern die Fraunhofer-Leute zu bewerfen. Die kosten viel und liefern wenig.
Update: Übrigens hat GNU Taler das alles schon implementiert, und zwar in ordentlich. Mit Blind Signatures. Freie Software, Quellcode offen. Hätte man nur nehmen müssen und wäre fertig gewesen. Man mag gar nicht darüber nachdenken, was GNU Taler alles hätte erreichen können, wenn man die mal mit Geld bewerfen würde anstatt die Fraunhofers.
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